Trigger

Vielleicht geht es auf dem Weg gar nicht darum, irgendetwas zu werden. Vielleicht geht es darum, alles abzuwerfen, was wir nicht sind, sodass wir das sein können, wofür wir bestimmt sind

Paulo Coelho

Was, wenn dein Leben dir immer wieder das Gleiche liefert? Was, wenn du in verschiedenen Situationen oder als Reaktion auf unterschiedliche Menschen ein Gefühl wie Wut, Trauer oder Angst immer wieder erlebst und dich diesem Gefühl manchmal machtlos ausgeliefert fühlst, weil es dir in den unterschiedlichsten Begegnungen immer wieder „passiert“ und du nicht so reagierst, wie du eigentlich möchtest? 

Man nennt das getriggert werden. Jeder Mensch wird getriggert, die einen mehr, die anderen weniger. Wir werden alle immer wieder mit unseren gleichen, meist destruktiven Verhaltensweisen in völlig unterschiedlichen Situationen oder durch völlig verschiedene Personen im Außen getriggert.

Das heißt, es wird eine automatisch ablaufende Reaktion von uns ausgelöst, die wir eigentlich gar nicht wollen und die meist auch gar nicht so viel mit dem Außen zu tun hat, sondern viel mehr mit uns selbst, weil wir im Außen gereizt werden und damit an ein altes Gefühl, wie „nicht sehen/verstanden/geliebt gefühlt“ zu werden, erinnert werden und deswegen einfach nur aus unserem „alten Muster“ heraus reagieren auf diesen Reiz. 

Im Ursprung kommt das Verhalten aus der Kindheit, man handelt also wie man als Kind gehandelt hat, als man das Gefühl hatte, keine andere Möglichkeit der Handlung zu haben. 

Will man diese Reaktion durchbrechen, hilft eine Analyse, meistens kommt man gar nicht zu 100% alleine auf all das in der Analyse, weil man ‚drin steckt‘, aber es ist ein Anfang. 

In meinen Coachings geht es oftmals genau darum. Ein unerwünschtes Verhalten, das man hat, endlich aufzulösen oder sich von dieser unangenehmen Emotion, wie Wut oder Trauer, etc. zu befreien, weil man merkt, das hat etwas mit mir zu tun, denn es passiert mir immer wieder und ich möchte das einfach nicht mehr fühlen oder nicht mehr so handeln. 

Hier ein kleiner aktiver Selbstversuch: 

1.Schreibe dir drei Situationen auf, die dir in der letzten Zeit begegnet sind und dieses typische, unangenehme Gefühl ausgelöst haben und gebe jeder der drei Situationen eine kurze Überschrift. 

2.Analysiere jetzt nacheinander Folgendes:

  1. A) Was hat dich an jeder der drei Situationen besonders gestört? Zum Beispiel, „Ich hab mich nicht verstanden/gesehen gefühlt etc.“ 
  2. B) Wie hast du reagiert? Beispielsweise mit „Rückzug oder übertriebenem Streit, beleidigt sein und bewusstem nicht reden, etc.“.
  3. C) Was haben die drei Situationen gemeinsam? Meistens sind A) und B), also das, was dich gestört hat und wie du reagiert hast, überraschenderweise sehr ähnlich. 
  4. D) Kennst du dein Verhalten/ deine Reaktion schon lange und wenn ja, wann in der Kindheit hast du es angewendet? Bei deinem Vater oder deiner Mutter? Warum? Zum Beispiel, „Ich hab mich bei meiner Mama so verhalten, weil sie eh keine Zeit hatte und ich das Gefühl hatte, das liebe Kind sein zu müssen“.
  5. E) Komm wieder ins Hier und Jetzt und frage dich, „Wie hätte ich stattdessen in den drei Situationen und aus dem ‚erwachsenen Ich‘ reagieren können? Beispielsweise, „Ich hätte aussprechen können, wie ich mich fühle und sagen können, dass mich das Verhalten enttäuscht, traurig oder wütend macht anstatt … zu handeln.“

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Und ich drück dir die Daumen für einen guten Umgang mit dir, in der nächsten Situation, wenn dich ein Mensch triggert! 

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